Unser Reisemonat - der durch Quarantäne endete

Fangen wir aber von vorne an: Den ganzen März lang hatten wir frei. Von daher ließen wir uns die Chance nicht entgehen, um einmal quer durch Peru zu reisen.
Peru ist echt unglaublich vielfältig – Im Norden der Dschungel, dann die Anden, eine zauberhafte Küste, Vulkane und dann gibt’s auch noch die Wüste. Wir arbeiteten uns von Norden runter.

Unsere Reise begann in Tarapoto. Einer Stadt mitten im Dschungel. Wir erreichten den winzigen Flughafen von Tarapoto und waren alle total baff, weil wir so viel Natur aus Lima gar nicht mehr gewöhnt waren. Wir fühlten uns wie in einer anderen Welt.
Im Umkreis von einigen Kilometern gab es zahlreiche Wasserfälle, Flüsse und einfach unberührte Natur. Bei unseren Wanderungen und Ausflügen konnten wir von daher sehr viel entdecken: Von blauen Schmetterlingen, über ganz verschiedene Affenarten bis hin zu verlassenden Wasserfällen. Nachts erstreckte sich dann ein unglaublicher Sternenhimmel über uns.

Man traf auf Menschen, die in einer ganz anderen Kultur leben: Ihre Wäsche im Fluss wuschen und sich von Bananen und Kokosnüssen ernährten (Um es jetzt mal etwas überspitzt auszudrücken).
Das mit den Bananen meine ich aber ernst. Sie werden einem in jeglicher Form aufgetischt: frittierten, gebacken, als eine Art Kloß…. Wirklich lecker und einfallsreich! :)

 

Nach dieser beeindruckenden und imposanten Erfahrung ging es für uns weiter nach Mancora. Dies ist eine Küstenstadt, nur wenige Stunden südlich von Ecuador. Bekannt ist sie für die Fischerei. Wir genossen die Sonne und das Meer, gingen surfen und schlenderten mit einem Eis über die hippigen Märkte Mancoras. Eine Menge selbstgemachten Schmuck und Souvenirs gab es hier zu kaufen.
Mein persönliches Highlight war das Schwimmen mit Schildkröten. Natürlich in freier Wildbahn! 

Danach ging es erst einmal zurück nach Lima. Wäsche waschen und Koffer umpacken standen auf dem Programm - am Titicacasee als auch in Arequipa (ein paar unserer nächsten Ziele) würden nämlich nicht so tropische Temperaturen, wie im Dschungel herrschen.

Mit gepackten Koffern und gemischten Gefühlen wegen der sich immer mehr zuspitzenden Corona-Lage machten wir uns auf zum Busterminal. Dort angekommen aßen Hannah, Maren und ich ganz genüsslich unser Olivenbrot, als alle Peruaner plötzlich aufsprangen und zum Fernseher rannten.

Der Präsident hielt eine Pressekonferenz. Das Ergebnis:

In Peru wurde der nationale Notstand ausgerufen. Die nächsten 15 Tage würde ganz Peru unter häuslicher Quarantäne stehen.
Mit den Worten endete unsere Reise dann. Und wir begaben uns zurück zu unseren Gastfamilien. Zum Glück waren wir noch nicht in den Bus eingestiegen!

 

Ich bin dankbar, dass ich das alles erleben durfte! Es war eine wirklich schöne Zeit mit ganz tollen Menschen und unglaublichen Eindrücken. 

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Kommentare: 2
  • #1

    Anja (Samstag, 25 April 2020 15:23)

    Liebe Vera!
    Das war ja eine tolle Zeit in einem wunderschönen Land! Leider musstest du alles plötzlich abbrechen.
    Vielen Dank für Deine interessanten Berichte!

  • #2

    Amei (Sonntag, 26 April 2020 07:31)

    Liebe Vera,
    Großartig, deine Offenheit/ Neugier, dein Einbringen & Lernen, aber auch dein Mut, der sicher von den beteiligten Menschen, wie Mentoren/ Gastfamilie/ deinen Mit-Volis/ Organisatoren und von deiner Familie ❤ geprägt wurde .
    Ein ganz wunderbarer Schatz in deiner Lebenskiste (:))
    Danke für diese Einblicke eines sehr besonderen Weges!