Am 24. August ging unser Abenteuer los. Ein Jahr weg von zuhause. Ein Jahr mit neuen Herausforderungen, an denen wir sicher wachsen würden.
Am Frankfurter Flughafen feierten wir einen wirklichen schönen Entsendungsgottesdienst. Dann hoben wir auch schon ab. Knapp 11,5 Stunden später erreichten wir São Paulo. Von dort aus hatten wir noch 5,5 Stunden bis nach Lima vor uns.
Die Vorfreude stieg mehr und mehr als wir über Peru aus dem Fenster sahen und die Anden erblickten.
Als wir landeten, war ich natürlich die Einzige, die beim Zoll einmal ihren Koffer durchsucht bekommen hat. Zum Anblick kamen aber nur ein Haufen Lebkuchenherzen, tonnenweise Milka Schokoladen und ein paar Kleidungsstücke.
Empfangen wurden wir von Michael Köhler (einem der Bruderschaftssekretäre des CVJM) und einigen Peruanern, die zuvor ihr Volontariat im CVJM in Deutschland absolviert hatten.
Als wir schließlich alle Gepäckstücke in dem Minibus des YMCA verladen hatten, ging es auch los. Circa 30 Minuten waren es vom Flughafen bis zum YMCA im Stadtteil Pueblo Libre. Dies bedeutete auch, dass wir zum ersten mal mit dem peruanischen Verkehr konfrontiert wurden. Ein echtes Abenteuer! Straßenspuren existieren zwar, jedoch hält sich kaum jemand dran. Generell bin ich mir nicht sicher, ob es neben der Regel „Wer am lautesten hupt, gewinnt“ weitere Verkehrsregeln gibt. Also wirklich ein amüsantes Spektakel.
Angekommen im YMCA bezogen wir dann direkt unsere Zimmer für die nächsten 2 Wochen in der sogenannten Hospedaje. Wir Mädchen schlafen zu 7 in einem Zimmer; mit 2 Gepäckstücken pro Person ist das schon ein wenig eng, aber da kommt auch total das schöne Camp-Gefühl hoch.
Zum Mittagessen wurden wir in die Casa Clement eingeladen. Das ist das Haus unserer Mentoren Anne-Sophie und Michael Köhler. Die beiden wohnen hier in Lima mit ihren beiden Kindern Lia und Jannis seit ca. 1 ½ Jahren und arbeiten vor Ort im YMCA.
Bei ihnen konnten wir dann zum ersten Mal die Frucht Granadilla probieren. Generell sind die peruanischen Früchte hier der Hammer! Die Papayas sind 3x so groß wie in Deutschland. Zum Frühstück essen wir jetzt immer frische Mangos. 😊
Danach haben wir noch zum ersten Mal die berühmt berüchtigte Inca Cola probiert. Sie ist vergleichbar mit einer Art Kaugummigeschmack.
Zurück zum Y (=YMCA) sind wir dann mit dem Bus gefahren. Dies war definitiv ein weiteres Abenteuer! Als Nicht-Peruaner kann man darin nicht wirklich aufrecht stehen und der Bus fährt mit offener Tür. Im Bus kassiert ein Mann Geld. (Man kann hier übrigens für etwas mehr als 10 Cent Bus fahren.) Dieser springt dann bei jedem Halt raus und schreit wohin der Bus fährt. Danach versucht er mit viel Mühe zurück in den bereits fahrenden Bus zu springen.
Ich versuche demnächst ein Bild von einem solchen Bus nachzusteuern. Das kann man sich so, glaube ich, gar nicht richtig vorstellen.
Wir Volontäre haben hier bis jetzt auf jeden Fall eine super Zeit! Bald geht es dann endlich in die Gastfamilien und unser Arbeitsalltag beginnt. Dazu gibt es dann natürlich auch noch weitere Blogeinträge.
An der Stelle: Vielen lieben Dank an alle, die mich auf jegliche Art und Weise unterstützt haben, sodass ich das hier alles gerade erleben darf. Liebe Grüße aus Lima!